Aus der Geschichte von Groß- und Kleinweismannsdorf

Unser Ort wurde wegen einer bestimmten Lage an alten Straßen erbaut und er muss auch heute noch mit den Straßen leben; nur die Verkehrsverhältnisse haben sich gewaltig verändert.

Die Gründung wurde von einen "weisen Mann" durchgeführt, der wohl von Roßtal ausgeschickt wurde, um an der Kreuzung von zwei alten Handelswegen einen Kontroll- und Wachposten zu errichten. Diese Kreuzung ist von Roßtal aus nicht einsehbar. Den Platz hat dieser weise Mann - heutzutage sagt man "Experte" dazu - gut gewählt, es gab genug Wasser und an dieser Stelle war die Bachüberquerung nicht durch sumpfiges Gelände erschwert. Zu dem Wachposten kamen wohl bald auch Handwerker für die Reparatur an Frachtkarren und Pferdehufen.

Diese alten Handelswege wurden schon in keltischer Zeit benützt. Der eine - Franken- oder auch Königsweg genannt – führte von Neustadt/Aisch über Langenzenn kommend nach Roßtal und weiter über Leitelshof nach Schwabach zum nächsten Königshof. Der andere kam von Osten, querte bei Nürnberg-Mühlhof die Rednitz und zog sich dann bei Krottenbach auf die Hochfläche (in Großweismannsdorf "Hohe Straße"). Nach dem Bau der Brücke in Stein (zwischen 1250 und 1290) verlagerte sich der Weg auf die Trasse der heutigen Bundesstraße 14.

Zur Versorgung von Roßtal und seiner Burg war der Ort nicht gedacht. Wie alte Flurkarten zeigen reichte die Ortsflur nur zur Selbstversorgung.

Der Volksmund unterscheidet nicht zwischen Groß- und Kleinweismannsdorf, er kennt nur den Ortsnamen "Weimersdorf" oder etwas maulfauler Weimäschdorf. Es wurde also nur "ein" neuer Ort gegründet. In vielen der alten Schriften - besonders Gerichtsbeschreibungen - wird nur "Weismannsdorf" erwähnt (die Schreibweise variiert sehr stark). Die Namenstrennung erfolgte wohl durch die Finanzbeamten der Bistümer Eichstätt und Würzburg, deren Bistumsgrenzen der Zwieselbach bildete - der durch den Ort fließt. Damit kann man auch getrost die Spekulation beenden, welcher Ortsteil der ältere sei.

Gehen wir auf die Zeitreise:

zwischen 850 und 950 Gründung des Ortes. Hier gibt es bisher keine Unterlagen; nur der Ortsname lässt Rückschlüsse zu.

1249 Erste urkundliche Erwähnung von Weismannsdorf. Hier werden dem Marienkloster in Heilsbronn Besitztümer in (Klein-) Weismannsdorf bestätigt.
1255 Ritter Albrecht Rindsmaul von Grünberg verzichtet auf Besitzungen in Kleinweismannsdorf zu Gunsten des Klosters Heilsbronn.
1295

In einem Schreiben des Bischofs Mangold von Würzburg wird eine Kirchengemeinde in Regelsbach genannt. Zu dieser Pfarrei gehört auch der Ort Weismannsdorf (= Kleinweismannsdorf).

1343 Die Nürnberger Burggrafen Johann und Albrecht von Zollern bestätigen ihrer Mutter Margarete Besitzungen in Weismannsdorf.
1359 Bernhard von Neuenmarkt vermacht testamentarisch seine Güter zu Weismannsdorf - die er vom Reich zu Lehen hat - seiner Frau Elisabeth.
1365 Kaiser Karl IV. bestätigt der Elisabeth von Neuenmarkt die 6 Lehensgüter in Weismannsdorf, die sie von ihrem Mann geerbt hat.
1366 Der Burggraf von Nürnberg macht Ansprüche auf diese 6 Lehensgüter geltend. In einem Schiedsspruch des Kaisers wird dem Burggrafen untersagt die Elisabeth von Neuenmarkt weiter in dieser Sache zu belästigen.
1374 Ritter Linhardt vom Lichtenstein verkauft die Lehenschaft an einem Hof in Weismannsdorf mit allem was dazugehört an Michael Grundherr.
1379 In einem Schreiben wird "des Lochners Hof in Weismannsdorf" erwähnt, Eigentum der Familie Grundherr. Es ist die erste Namensnennung eines Einwohners von Weismannsdorf.
Burggraf Friedrich V. von Nürnberg verpfändet das Roßtaler Stadtgericht mit seinem 10 Orte umfassenden bürgerlichem Amtsbezirk (darunter auch Weismannsdorf) an die Nürnberger Patrizier Ulrich Haller und Konrad Prünster. Die Hochgerichtsbarkeit bleibt jedoch bei den Burggrafen.
1413 Laut einer Beschreibung gehören zum burggräflichen Amt Roßtal 64 Orte, darunter Weismannsdorf mit 2 burggräflichen Untertanen und Kleinweismannsdorf mit Nürnbergischen Untertanen (Anzahl nicht genannt).
1420 Der Nürnberger Patrizier Peter Haller gestaltet das alte Stadtgericht Roßtal um zu einem bürgerlichen Gericht (Ehehaftgericht). Zu diesem Gerichtsbezirk gehört auch Weismannsdorf.
1430 In einem Ortsverzeichnis der Pfarrei Roßtal wird Weismannsdorf erwähnt. Hier handelt es sich um Großweismannsdorf, da Kleinweismannsdorf zur Pfarrei Regelsbach gehörte.
1445 Markgraf Albrecht Achilles von Ansbach löst das an Nürnberger Patrizier verpfändete Richteramt Roßtal (mit Weismannsdorf) wieder ein.
1464 Im Salbuch des Amtes Cadolzburg wird Weismannsdorf erwähnt (geschrieben: Weyszmanstorff).
1504 In einer Aufzeichnung über die Orte des Nürnberger Umlandes gehört Weismannsdorf mit Nürnbergischen und Markgräflichen Untertanen zum Gerichtsbezirk Schwabach.
1528 Mit Einführung der Reformation wird auch Weismannsdorf evangelisch.
1533 Die Einsetzung der Brandenburgisch-Nürnbergischen Kirchenordnung ändert nichts an der unterschiedlichen Zugehörigkeit von Weismannsdorf zu den Pfarreien Regelsbach und Roßtal.
1552 Im sog. Markgrafenkrieg zwischen der Reichstadt Nürnberg und den Ansbacher Markgrafen stehen sich - wie schon 100 Jahre zuvor - die jeweiligen Untertanen feindlich gegenüber. Es entsteht großer Schaden.
um 1600

In Weismannsdorf wird eine "Markgräfliche Wirtschaft" erwähnt. Hier wurde bis etwa 1780 die Post aus Ansbach - befördert von der Thurn und Taxis-Post - an die nürnbergische Post übergeben (heute: "Gasthaus zur Post").

1618 Beginn des Dreißigjährigen Kriegs.
1621 Truppen der protestantischen Union unter Graf Mansfeld und kaiserliche Truppen der katholischen Liga unter Graf Tilly ziehen durch das Oberamt Cadolzburg und richten auch in unserem Ort große Schäden an.
1632 Die Heere des Schwedenkönigs Gustav Adolf und des kaiserlichen Feldherrn Albrecht von Wallenstein liegen sich 70 Tage ohne nennenswerte Kampfhandlungen gegenüber. Gustav Adolf wird durch die Befestigungen der Reichstadt gedeckt und Wallenstein lässt bei Zirndorf ein befestigtes Lager errichten mit Zentrum auf der Alten Veste. Die nicht beschäftigten kroatischen Reiter Wallensteins verheeren auf ihren Streifzügen das Umland. Nach dem Abzug der beiden Heere bleibt ein zerstörtes und ausgeblutetes Land zurück das rund 100 Jahre braucht, um sich zu erholen.
Das Kirchenbuch der Pfarrei Roßtal registriert 667 Beerdigungen, davon in Großweismannsdorf 33. Über Kleinweismannsdorf ist nichts bekannt, die Kirchenbücher von Regelsbach sind offenbar nicht mehr vollständig - vermutlich durch diese Kriegseinwirkung
1648 Ende des Dreißigjährigen Kriegs.
Die "Topographia Franconiae" beschreibt Weismannsdorf als einen Weiler in der Hauptmannschaft Buchschwabach, 2 Meilen von Nürnberg, Pfarrei Regelsbach.
1692 Im Ansbacher Salbuch steht der Eintrag: Conrad Poncratz Drach, Zolleinnehmer zu Weismannsdorf, ...
Das markgräfliche Zollhaus steht noch (Ansbacher Straße 29 - gegenüber dem Gasthaus zur Linde. Die markgräfliche Bauform ist gut zu erkennen, trotz der nachträglichen Anbauten). Auch gibt es heute noch im Ort Nachfahren von damaligen Zolleinnehmern.
1735 Die "Ansbacher Historia" beschreibt den Kirchsprengel Roßtal mit 32 Orten, darunter Weismannsdorf.
1782 Nach der Abdankung des letzten Markgrafen Alexander fällt die Markgrafschaft Ansbach an das Königreich Preußen. Damit werden die Weismannsdorfer preußische Untertanen.
1792

Laut einer Bestandsaufnahme der neuen Landesherren gehört Großweismannsdorf zum Richteramt Roßtal, dieses zum Oberamt Cadolzburg. Dorf- und Gemeindeherrschaft übt das Richteramt Roßtal aus. Der Ort gehört zur Pfarrei Roßtal und hat 17 selbstständige Anwesen.

Zugehörigkeit zu Grundherrschaften:

Kastenamt Cadolzburg: 3 Höfe, 5 Güter, 1 Schmiede, 1 Schenkstatt, 1 Hirtenhaus
Spitalamt Nürnberg: 1 Hof
von Grundherr: 1 Gütlein, 1 Wirtshaus
von Volckamer: 1 Gut
von Scheurl: 1 Hof
Schlüsselfelder-Stiftung-Nürnberg: 1 Gut

Kleinweismannsdorf gehört zum Kastenamt Dietenhofen-Bonnhof, das auch die Dorf- und Gemeindeherrschaft ausübt. Das Stadtvogteiamt Markt Erlbach hat Befugnisse als Hochgericht, muss aber Straftäter an das Oberamt Cadolzburg ausliefern und somit an das Richteramt Roßtal. Der Ort gehört zur Pfarrei Regelsbach und hat 5 selbstständige Anwesen.

Zugehörigkeit zu Grundherrschaften:

Kastenamt Bonnhof 2 Höfe, 1 Halbhof, 1 Gut, 1 Gemeindehirtenhaus

1806 Napoleon übergibt große Teile Frankens an das Königreich Bayern.
1808 Das Königreich Bayern führt unter Minister Montgelas eine grundlegende Landreform durch. Auf Grundlage der Steuerdistrikte werden politische Gemeinden gebildet. Zur neuen Gemeinde Großweismannsdorf gehören die Orte Großweismannsdorf, Kleinweismannsdorf und Defersdorf.
1809

Minister Montgelas verfügt einen "Häuser- und Rustikal-Steuer-Kataster" zu erstellen.

Die Flurgröße von Großweismannsdorf beträgt 262 Hektar, die von Kleinweismannsdorf 171.

1818 Erlass des "Gemeindeedikts" (eine erste Gemeindereform). Die Gemeinde Großweismannsdorf bleibt so bestehen wie zur ihrer Bildung 1808. Die Gemeindeversammlung wählt einen Gemeindeausschuss mit einem Gemeindevorsteher an der Spitze. Dazu kommen noch ein Gemeindepfleger, ein Stiftungspfleger und drei Gemeindebevollmächtigte.
1824 Nach einer Übersicht leben in Großweismannsdorf 122 Menschen in 20 Wohngebäuden, in Kleinweismannsdorf 77 Menschen in 9 Wohngebäuden. Bis 1885 wächst die Einwohnerzahl um 19,4 %.
1884 Um den Kindern den weiten (Fuß-)Weg nach Roßtal zu ersparen wird ein neuer Schulsprengel gebildet bestehend aus Großweismannsdorf, Sichersdorf, Ober- und Unterbüchlein. Im Schulhaus ist ein Klassenraum und die Lehrerwohnung. Erbaut wird es zum großen Teil mit Mitteln der Schulgemeinde.
1890 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Groß- und Kleinweismannsdorf.
1908 Gründung des Gesangvereins Großweismannsdorf.
1914 Gründung des Rauchklub Wolke. Die Tätigkeit dieses Geselligkeitsvereins in Großweismannsdorf endete in den 1930er Jahren.
Der Erste Weltkrieg (1914 - 1918) fordert seinen Blutzoll von der Bevölkerung.
Es fallen an der Front oder sterben durch Kriegsfolgen in der Heimat 9 Männer aus Großweismannsdorf und 2 aus Kleinweismannsdorf.
1927 Einweihung des neuen Friedhofs und der Leichenhalle. Den Grund stellt der Gastwirt Fritz Höfler unentgeltlich zur Verfügung. Die Baulast trägt die Bevölkerung des Schulsprengels für dessen Gebiet der Friedhof errichtet wird.
1929 Gründung des Schützenvereins Großweismannsdorf. Er errichtet im Gasthaus zur Post eine komplette Schießanlage. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs endet die Tätigkeit des Schützenvereins.
1933 Gründung des Obstbauvereins Großweismannsdorf. Der Zweite Weltkrieg beendet die Tätigkeit auch dieses Vereins.
1934 Gründung der Milchgenossenschaft. Sie erbaut ein "Milchhaus" als Sammelstelle für Milchlieferanten.
1939 – 1945 Der Zweite Weltkrieg fordert wie schon der Erste seine Opfer unter der Bevölkerung. Vor nennenswerten Kriegshandlungen bleibt Weismannsdorf verschont - im Gegensatz zu vielen Orten in der Nachbarschaft. Lediglich in der Kleinweismannsdorfer Flur sind noch die Spuren von drei Bombentrichtern zu finden. Sie galten der Alten Funkstelle am Defersdorfer Weg - die jedoch nicht getroffen wurde.
1946 Die Gemeindeverwaltung muss für die Unterbringung von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen sorgen. Die Einwohnerzahl steigt von 358 im Jahr 1939 auf 620. Da sich der Wohnraum nur unwesentlich vergrößert hat herrscht unbeschreibliche Wohnungsnot.
1948 Aufgrund der stark gestiegenen Schülerzahlen wird die Schule zweiklassig.
1953 Die Schule wird durch einen Anbau um einen Klassenraum erweitert.
1955 Die Gemeinde Großweismannsdorf errichtet ein Gemeindehaus mit Feuerwehrgerätehaus. Es enthält fünf Wohnungen, den Schlauchturm der Feuerwehr und im Keller die Wäscherei des "Hauses der Bäuerin". Dazu gehört ein Schlachthaus und eine Mostanlage (heute steht auf diesem Platz das jetzige Feuerwehrhaus). Bis 1959 war das Gemeindehaus auch Sitz einer Polizeistation.
1957 Gründung des Sportvereins Großweismannsdorf. Er zählt schon im ersten Jahr seines Bestehens um die 90 Mitglieder. Wenig später gelingt es ihm auch die Grundstücke zu erwerben, die er für seine Sportstätten braucht.
1959 In Groß- und Kleinweismannsdorf wird die Abwasserbeseitigung in Angriff genommen. Unter Beteiligung aller Hauseigentümer wird das erste Kanalnetz geschaffen. Unterhalb des Kühbucks entsteht eine offene Kläranlage.
1962 Die evangelische Kirche "Zum Gottesfrieden" - erbaut neben dem Friedhof - wird eingeweiht.
1963 Der Kirchturm erhält 4 Glocken.
1965 Die Gemeinde schafft ein neues Löschfahrzeug für die Feuerwehr an. Die Freiwillige Feuerwehr Groß- und Kleinweismannsdorf verzichtet dafür auf die Anschaffung einer Vereinsfahne und schlägt dieses Geld der Anschaffung des Fahrzeugs zu.
1968 Gründung des Wasserzweckverbandes Großweismannsdorf durch die Gemeinden Gutzberg, Großweismannsdorf, Regelsbach und Weitersdorf. Ein Wasserhaus wird an der Oberbüchleiner Straße gebaut, der Wasserturm entsteht auf der Höhe zwischen Oedenreuth und Roßtal. Gleichzeitig beginnt die Verlegung der Wasserleitungen in den Orten des Zweckverbandes.
1969 Auflösung der Volksschule in Großweismannsdorf. Unterricht wird noch bis zur Fertigstellung der Hauptschule in Roßtal 1974 gehalten.
1970 Die Zahl der Wohngebäude in Großweismannsdorf steigt auf 55 mit 321 Einwohnern, in Kleinweismannsdorf auf 28 mit 149 Einwohnern.
1973 Auf dem Gelände des Sportvereins entsteht eine Mehrzweckhalle mit Gastwirtschaft und Räumen für den Sportbetrieb. Auch andere größere Veranstaltungen finden dort statt.
Der Gesangverein erhält seine nach den USA entführte Fahne zurück.
1974 Der Sportverein schließt sich mit dem Sportverein-Regelsbach zum Sportverein Großweismannsdorf-Regelsbach zusammen.
1977 Die Gemeinde trägt den in den 1960er und 70er Jahren gehäuft auftretenden Schadensfällen mit Heizöl Rechnung und beschafft für die Feuerwehr ein weiteres Fahrzeug. Es dient als Mannschaftstransporter und Zugmaschine für den Ölschadensanhänger.
Im Zug des Ausbaues der Bundesstraße 14 in Großweismannsdorf lässt die Gemeinde Gehsteige und Straßenbeleuchtung auf neuesten Stand bringen.
Die Landjugendgruppe Gutzberg bezieht die Alte Schule als Vereinsheim.
1978 Am 30. April endet mit der Gemeindegebietsreform die politische Gemeinde Großweismannsdorf. Ab 1. Mai gibt es die neue Gemeinde Markt Roßtal in der auch unsere Heimatorte eingegliedert werden.
Zu diesem Zeitpunkt leben in unseren Orten zusammen 491 Einwohner in 113 Wohngebäuden.
1984 Die Bautätigkeit geht weiter. Nachdem schon in Kleinweismannsdorf um die Siedler-, Wiesen- und Brunnenstraße eine neue Siedlung entstand, vergrößert sich Großweismannsdorf im Bereich der Bachwiesen-, Regelsbacher- und Hengdorfer Straße.
1985 Der Kindergarten "Zwergenburg" in der Alten Schule öffnet seine Pforten. Bei den Vorarbeiten half die Elternschaft tatkräftig mit.
1990 Die Parkstraße und der Schulweg werden mit neuer Fahrbahndecke versehen, sowie mit Wasserrinnen und Abläufen.
1992 Der Gesangverein gründet einen Frauenchor.
1994 Schwabacher- und Heisbronnerstraße sind dem Verkehr nicht mehr gewachsen und werden großzügig ausgebaut. Dazu kommen auch breitere Gehsteige. Dem Ausbau fällt das alte Milchhaus zum Opfer. Es diente nach dem Ende der Milchgenossenschaft dem örtlichen Jagdpächter als Stützpunkt. Im Zuge des Ausbaues wird auch die Kreuzung der Bundesstraße 14 mit der Schwabacher- / Zirndorferstraße durch eine "Lichtsignalanlage" gesichert.
1998 In den Weismannsdörfern existieren ca. 250 Wohnbauten mit 583 Einwohnern in Großweismannsdorf und 366 in Kleinweismannsdorf.
Ein neuer Radweg entsteht parallel zur Bundesstraße 14 von Stein kommend über Gutzberg, Großweismannsdorf, Oedenreuth nach Roßtal. Die Fortsetzung von Großweismannsdorf nach Buchschwabach ist wegen strittiger Grundstücksfragen steckengeblieben.
Der letzte Lebensmittel-Einzelhandel schließt sein Geschäft.
1999 Groß- und Kleinweismannsdorf feiert 750 Jahre urkundliche Erwähnung mit einer "Jubiläumskirchweih". Dies ist die erste von den drei Ortsvereinen gemeinsam veranstaltete Zeltkärwa im "Höflersgarten" – heute "Festwiese".
Als letzte schließt die Raiffeisenbank ihre Filiale im Dorf. Die Sparkasse machte das vor.
Das Feuerwehrhaus platzt mittlerweile aus allen Nähten und hat keine Sanitärräume. Der Markt Roßtal baut anstelle des früheren Schlacht- und Mosthauses eine neue Fahrzeughalle und in einem zusätzlichen Anbau die entsprechenden Sanitärräume. Unterrichtsraum, Büro und Küche finden im Erdgeschoß des alten Gemeindehauses Platz. Gleichzeitig wird auch das alte Gemeindehaus saniert.
2000 Einweihung des neuen Feuerwehrhauses.
Der Frauen- und Männerchor des Gesangvereins schließen sich zu einem gemischten Chor zusammen.
2001 Der Fuhrpark der FFW Groß- und Kleinweismannsdorf ist technisch überaltert. Als Ersatz beschafft der Markt Roßtal ein neues Löschfahrzeug mit Geräten zur technischen Hilfeleistung.
Durch die Bevölkerungsentwicklung ist der Friedhof zu klein geworden. Er wird rund um die Kirche erweitert und feierlich eingeweiht.
2002 Der Backofen des alten Schleicher-Anwesens an der Schwabacher Straße wird abgebaut und im Museumshof in Roßtal wieder errichtet.
Das Baugebiet "Hohe Straße" füllt sich bis zur Kirche.
Die Firma Schill wird insolvent.
2003 Die Firma DATAFORM (Sitz Ammerndorf) übernimmt das Gelände der ehemaligen Firma Schill.
2006 Laut Statistik hat Großweismannsdorf 600 Einwohner und Kleinweismannsdorf 331.
An der Ansbacher Straße wird Bogendörfers "Hofladen" eröffnet.
2008 Die Landjugendgruppe Gutzberg benennt sich um in "Landjugendgruppe Gutzberg – Großweismannsdorf". Ihr Vereinsheim bleibt die Alte Schule.
2009 Der Radweg parallel zur B14 nach Buchschwabach ist fertig. Die Fortsetzung über die Landkreisgrenze bleibt unvollendet.
2010 Die neue Buslinie 714 findet bei der Bevölkerung wenig Akzeptanz wegen ihrer Streckenführung.
2011 Der Hofladen wird geschlossen. Stattdessen eröffnet eine Imbissstube, die ein Jahr später wieder aufgibt.
Der Breitbandausbau beginnt. In Kürze ist das Dorf südlich der B14 versorgt. Die Anwesen nördlich der B14 müssen noch warten.
Wegen Baufälligkeit des Glockenstuhls wird das Geläut der Kirche "Zum Gottesfrieden" stillgelegt.
2013 Der Kirchturm erhält einen neuen Glockenstuhl mit Linearantrieb für die Glocken und wird zur Kirchweih eingeweiht. Ermöglicht haben das auch großzügige Spenden der Bevölkerung.
Am Kirchweihsonntag gegen 8.00 Uhr stürzt der Westgiebel der "Höflerscheune" ein und reißt den Dachstuhl mit sich. Die Wache des Kirchweihbaums wird Zeuge. Weder Menschen noch die Fahrgeschäfte kommen zu Schaden. Da die Abbruchverfügung bereits erteilt war sind drei Wochen später die Scheune und ihre Nebengebäude Geschichte.
Einer der beiden noch im Dorf verbliebenen Vollerwerbslandwirte für Milcherzeugung, errichtet einen Freilauf-Rinderstall.
2014 Erneuerung des Eingangsbereichs der Kirche mit Rampe für Rollstuhlfahrer. Auch der Weg zur Sakristei wird gepflastert.
Laut Statistik leben in Großweismannsdorf 555 Einwohner, in Kleinweismannsdorf 332.

Großweismannsdorf im Januar 2015

Wolfgang Dersch

Quellen: Staatsarchiv, Kirchenarchive, persönliche Aufzeichnungen von Ortsbewohnern, Georg Dersch der im Rahmen der Familienforschung auch Daten für die Ortsgeschichte zusammentrug.

Ehem. Fahrzeuge und Ausrüstung